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Die Digitalisierung geht voran!

Netzwerk SZ„Digitalisierung“ der Schulen – ein Begriff, der bundesweit immer wieder die Schlagzeilen aller Medien beherrscht. Verstärkt natürlich besonders seit den coronabedingten „Homeschooling“-Phasen, war dieser politische Dauerbrenner sogar mitentscheidend für den Ausgang der letzten Bundestagswahl. Eine Großzahl an Pädagogen, Bildungsforscher und Politiker trieb dieses Thema um – aber auch diejenigen, die davon profitieren sollen, machten sich in den letzten Jahren viele Gedanken darüber. Einer davon – Tim Klose, Zehntklässler der Realschule des Schulzentrums am Wört. Sein Ziel – sich nicht nur theoretisch mit der „Digitalisierung“ beschäftigen, sondern das Ganze vielmehr praktisch angehen und seine eigene Schule moderner gestalten. Davon kann nun seit Kurzem das ganze Schulzentrum profitieren.

Tim, ein Abschlussschüler der Klasse 10d, war erschüttert. Seine Schule besaß in jedem Klassenzimmer ein modernes interaktives Whiteboard, mit dem schon viel gearbeitet wurde, aber er als Schüler musste immer noch jeden Tag seine schweren Schulbücher mitschleppen, auf kopierte Arbeitsblätter schreiben und in herkömmliche Schulhefte Tafelanschriebe übertragen. Wozu gab es denn iPads? Auf denen könnte man doch alles schneller, übersichtlicher, genauer und interaktiver gestalten. Das wollte Tim nicht mehr hinnehmen. Die fortschrittlichen Geräte in der Schule sollten noch mehr genutzt werden, sie sollten Vorteile für die Lehrer sowie die Schüler mit sich bringen und die Zusammenarbeit zwischen den Lehrenden und Lernenden verbessern. Also machte sich Tim ans Werk. Selbständig setzte er sich in den Pfingstferien hin und entwickelte die erste Version von einem auf die speziellen Bedürfnisse des Schulzentrums angepasstes Programm: den SZWiFi Router. Ein Programm, das den Aufbau von WLAN-Netzwerken für Lehrer- und Schüler softwareseitig ermöglichen sollte. Die Grundidee dabei – WLAN in jedem Raum des Schulzentrums möglichst kostenlos, schnell und sicher aufzubauen. Ein großer Schritt in Richtung „Digitalisierung“, der es allen Lehrern und Schülern ermöglichen sollte, ohne großen Aufwand und ohne das Hinzuziehen teurer externer Dienstleister einen kostenlosen Internetzugang einzurichten. Dabei wird der WLAN-Adapter in den jeweiligen Whiteboard-Computern genutzt, um das gesamte SZWiFi-Netzwerk der Schule zu erweitern. Tim investierte viele Stunden Arbeit in sein Programm, das er eigenständig und ohne Auftrag von außen zusammenstellte. Aber was nun? Es galt, den Schulleiter Christian Wamser von den Vorteilen zu überzeugen, damit das Programm im gesamten Schulzentrum installiert und genutzt werden konnte. Tim stellte einen PowerPoint-Vortrag zusammen, mit dem er den Rektor des Schulzentrums begeisterte. Die Freigabe wurde erteilt, das Programm aufgespielt und seitdem kann das gesamte Schulzentrum davon profitieren. In Tims Klasse dürfen nun iPads im Unterricht genutzt werden, was mittlerweile eine große Zahl seiner Mitschüler auch so handhabt. Weitere Klassen folgen nach. Alle Schulbücher befinden sich nun digital auf den iPads der Schüler, alle Hefteinträge und Skizzen können ebenfalls darauf angefertigt werden, Arbeitsblätter können mithilfe der iPad-Kamera eingescannt und anschließend bearbeitet werden. Über das WLAN-Netzwerk können außerdem Internetrecherchen für den Unterricht durchgeführt werden. Dazu kommt, dass Lehrer und Schüler nun Vorträge bzw. Hausaufgaben auf der Whiteboard-Tafel präsentieren können, indem sie ihren iPad-Bildschirm auf die Tafel spiegeln lassen. Die Heftführung einiger Schüler hat sich spürbar verbessert und durch die übersichtlichere Ordnerstruktur sind alle Schulunterlagen nun blitzschnell zur Hand. Seine von ihm entwickelte Software überträgt datenschutzrechtlich keinerlei Daten nach außen. Aber ist das WLAN-Netzwerk immer zugänglich, selbst wenn man es nicht braucht, fragten sich viele Lehrer? Auch dafür hat Tim gesorgt: Falls die Lehrkräfte das WLAN-Netzwerk temporär abschalten wollen, ist diese Möglichkeit schnell gegeben - nur zwei Mausklicks sind erforderlich. Dasselbe gilt auch schulübergreifend für die IT-Administratoren, die das WLAN-Netzwerk auf den über 90 SZWiFi-Router-Computern in Echtzeit steuern können.

Tim arbeitet fortlaufend an der Weiterentwicklung seines Programmes und möchte noch andere, nützliche Funktionen hinzufügen. Auf Instagram informiert er seit Neuestem immer wieder über seine Fortschritte. Für ihn, der im Frühjahr 2022 seine „Mittlere Reife“ am Schulzentrum ablegen wird, steht fest, dass er sich auch nach seiner Schulzeit beruflich mit dem Thema „Programmieren“ befassen möchte. Zuerst steht aber nach der Realschule das Erlangen der Hochschulreife an einem weiterführenden Gymnasium auf dem Plan.

Klar ist: Viele Leute reden über die „Digitalisierung“ der Schulen, andere, wie eben Tim, packen es an und sorgen für digitale Innovationen, die einen tatsächlichen praktischen Nutzen für die Arbeit an den Schulen mit sich bringen.

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